Piesporter Goldtröpfchen

Tüpfchen aus Gold

Mit rund 80 ha ist es die größte Einzellage der gesamten Mosel. Die fast ausschließlich mit der edelsten Rebsorte Riesling bestockte Weinlage beeindruckt mit einer enormen Steigung von 60°. Durch die starke Windung der Mosel hat dieser Weinberg die Form eines nach Süden geöffneten Amphitheaters. Der tiefgründige Schieferboden und die hervorstehenden Felsen wirken wie eine Sonnenstrahlen Batterie. Im Zusammenspiel mit dem milden Flussklima der Mosel sind dies ideale kleinklimatische Voraussetzungen für großartige Rieslinge mit mineralischer Struktur und einer Vielfalt von Aromen.

Der Fund einer römischen Weinkelter aus dem 3. Jahrhundet nach Christus am Fuße des Goldtröpfchens und eines prachtvollen Kelches aus Glas bezeugen die Bedeutsamkeit und Klasse des Piesporter Weinberges seit der Römerzeit.

Das Goldtröpfchen und die Poesie

Schon Ausonius, der Prinzen-Erzieher am kaiserlichen Hof in Trier, schwärmte im Jahr 371 in seinem Preislied „Mosella“ von dem malerischen Panorma Piesports: „Jetzt soll ein anderer Festzug einziehen ins Rebentheater, Gaben des Bacchus mögen das schweifende Auge entzücken, wo überm Steilhang in schwingendem Zug der erhabende Gipfel, Felsgruppen, sonnige Halden, Partien von Windungen, Falten rebenumkränzt als natürliche Schaubühne aufwärts sich recken.“

Auch der Schriftsteller Thomas Mann lässt in seinem Roman „Lotte in Weimar“ den 1811er Piesporter Goldtröpfchen neben einem 1808er Lafite Rothschild eine glänzende Rolle spielen. Thomas Mann legt in dieser Geschicht Goethe die folgende Worte in den Mund: "Wie denken Sie, meine Damen...? Rot oder Weiß? Ich meine: die heimische Rebe zuerst und den Franzosen zum Braten, oder, der wärmenden Grundlage wegen, erst gleich von diesem? Ich will für ihn einstehen - dieser Lafite von achter Ernte geht recht mild ins Gemüt, und ich für mein Teil verschwör es nicht ganz, daß ich nicht später noch bei ihm anklopfe - aber freilich ist der elfer Piesporter Goldtropfen hier ganz danach angetan, monogame Neigungen zu erwecken, wenn man sich einmal mit ihm eingelassen..."