Oberemmeler Hütte

Auf der Hut

Der Name kommt von „Hut“, einem alten Begriff für das Hüten von Vieh. Die armen Leute trieben ihr Vieh über diesen Berg in den Eichenwald zur Fütterung. Wein wird hier schon seit mehreren Jahrhunderten angebaut.

Auf der preußisch-steuerlichen Lagen-Karte von 1868 wird die Gegend, auf der die heutige Hütte angesiedelt ist, aber in die gleiche Klasse wie der Scharzhofberg eingestuft.

Die Weinberge sind mit 40 bis 60 Prozent steil und ziehen sich von 250 bis auf 320 m über dem Meeresspiegel. Wegen der hohen, eher ungeschützten Hochlage ist die Weinlage Oberemmeler Hütte relativ stark dem Wind ausgesetzt. Die 5 ha große Lage ist nach Südsüdost und Süden orientiert. In den Böden findet sich steinig-grusiger, stark verwitterter Schiefer. Hier wächst nur die Königsrebe Riesling und aus ihr entstehen Weine von zeitloser Lebendigkeit. Das Weingut von Hövel ist im Alleinbesitz dieser Lage.

Ehrenwein für Napoleon Bonarpate

Aus der Lage Oberemmeler Hütte stammte auch der Ehrenwein, den Emmerich Grach beim Besuch und Einzug Napoleons im Jahr 1804 in Trier in einem goldenen Becher überreichte. Diesen Becher aus seinem Familienbesitz ließ Grach in Berlin vergolden und gravieren. Heute ist er im Stadtmuseum ausgestellt.

Als Kind hatte Grach ein Internat in Lothringen besucht. Er sprach also Französisch, was damals eine Seltenheit war. Da der Trierer Bürgermeister schon sehr gebrechlich war, fiel ihm, dem dritten Stadtverordneten, die Aufgabe zu, den Ehrenwein zu reichen, eine kurze Rede zu halten und den Stadtschlüssel zu präsentieren.

Napoleon kostete also den Wein und gab den Becher an Grach zurück mit den Worten: Oui Lord Maire, ils ont un très bon vin. (Ja Herr Bürgermeister, sie haben einen sehr guten Wein.)