Brauneberger Juffer

Riesling im Optimum

Der steile Hang des Brauneberges zieht sich parallel der Mosel von Kesten bis zur Liesermündung hin und liegt den Orten Mülheim und Brauneberg gegenüber. Bei der Steillage Juffer handelt es sich um eine reine Südschieferlage mit feinstem, verwittertem Devonschiefer, der über 400 Millionen Jahre alt ist und im Sonnenlicht blau schimmert. Bei bis zu 80° Steigung und leichten Wellentälern in der Vertikalen entwickelt sich hier ein nachhaltiges Mikroklima. Der blaue Schiefer verleiht den ausschließlich hier wachsenden Rieslingtrauben ein großes mineralisches und unverkennbares Potential. Das Resultat sind erstklassige Spitzenweine.

Christian von Stramberg, der Klassiker unter den Weinautoren, schreibt 1837:
„Schon das äußere Ansehen des Brauneberges muß dem sorglosesten Beobachter auffallen; an dem ganzen Strome findet sich kein anderer Berg, der ihm in den sanftesten und regelmäßigsten Formen zu vergleichen (ist). Was die Natur vorbereitete, das hat die Kunst vollendet, und kaum wird anderswo ein so gleichförmig und regelmäßig betriebener Weinbau nachzuweisen sein. Von jeher gilt darum auch der Brauneberger als einer der edelsten Weine der Mosel.“

Die Jungfern vom süßem Berg

Die Namensgebung der Lage Juffer geht zurück auf die Anfänge des 18. Jahrhunderts. Nach der napoleonischen Besatzung und Säkularisierung hatte ein kurpfälzischer Kammerherr namens Wunderlich den größten Besitz in dieser Weinlage. Der Kammerherr Wunderlich und seine Frau hätten die drei Töchter gerne verheiratet, aber die Mädchen folgten dem Wunsch der Eltern nicht, sie blieben Jungfern. Sie widmeten ihre Liebe und ihr Leben stattdessen den besten Weinen des elterlichen Weingutes, die in den steilen Felshängen des süßen Berges wuchsen. Aus Gram über dieses Ärgernis nannten die Eltern diese Weinberge schon zu Lebzeiten Juffer, was im moselfränkischen Dialekt Jungfer bedeutet.