VDP Weine

Die Ursprünge des VDP

Der VDP ist neben dem Bernkasteler Ring die älteste nationale Vereinigung von Spitzenweingütern in der Welt. Seinen geschichtlichen Ursprung hat der VDP im 1910 gegründeten Verband deutscher Naturweinversteigerer. Die Gründungsmitglieder waren die vier Regionalvereine der Naturweinversteigerer aus Rheinpfalz, Rheingau, Rheinhessen und der Mosel, mit ihren Bereichen Saar und Ruwer. Betrieben wurde der Zusammenschluss von angesehenen Persönlichkeiten des deutschen Weinbaus, darunter die Brüder Ludwig und Friedrich von Bassermann-Jordan. Den Vorsitz des VDNV übernimmt der Trierer Oberbürgermeister Albert von Bruchhausen, ein Mann mit erheblichen politischem Gewicht. Gemeinsam hatten sie mit ihrer wirtschaftlichen Macht und ihrem politischen Einfluss der zunehmenden Weinverfälschung den Kampf angesagt.

Was ist ein Naturwein

Der Verband der Naturweinversteigerer, der VDNV, sprach sich gegen die zunehmende Weinverfälschung und Panscherei von Wein aus. Sie lehnten das verbessern von Wein rigeros ab. In den regelmäßigen Weinversteigerungen, die seit Ende des 18. Jahrhunderts bestehen, wurde der bedeutende Impuls für die Erzeugung hochwertiger Naturweine gelegt. Für die versteigerten Naturweine oder naturbelassene Weine, die damals noch als Fassware zur Auktion kamen, galt ein absolutes Reinheitsgebot. Die Weinmoste durften nicht durch Zuckerwasser oder Trockenzucker angereichert oder mithilfe von Chemikalien verbessert werden. Deutscher Naturwein, sind Edelweine die zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit in höchstem Ansehen standen. Angesichts der hohen Güte sind die Preise die auf den Weinauktionen der Naturweinversteigerer erzielt wurden, die höchsten, die jemals für deutsche Weine angelegt wurden. Die Naturweine, die Ehrenweine der damaligen Zeit, zählten zu den teuersten Gewächsen weltweit. Kein namenhaftes Hotel oder gar die Königshäuser selbst, konnten es sich leisten, keine Originalabfüllung der Naturweinversteigerer in ihren Kellern zu haben.

Im Zeichen des Adlers

„Prägen Sie sich das Verbandszeichen gut ein. Es bürgt für Naturreinheit und Güte des Flascheninhalts.“ heißt es 1926 in einer Werbeschrift des VNDV. Es war die Geburtsstunde des Traubenadlers, dem Verbandszeichen der Naturweinversteigerer. So wurde der stilisierte Adler mit der Traube im Brustschild zum Nachweis der Zugehörigkeit zum Verband und diente als Garant für die Naturreinheit der Weine.

Das Weingesetz von 1971

Mit dem Weingesetz von 1971 wurden erhebliche Änderungen im deutschen Weinbau erwirkt. So wurde der Begriff „Naturrein“ weingesetzlich verboten und abgeschafft. Jetzt war der Begriff Prädikatswein an die Stelle der alten Naturweine getreten. Aber ohne Naturwein, keine Naturwein Versteigerer. 1971 wurde aus dem „N“ wie Naturwein ein „P“ wie Prädikatswein und der Traubenadler erhielt die neue Umschrift VDPN, Verband deutscher Prädikatsweinversteiger. Nur ein Jahr später benannte sich der Verband „Verband deutscher Prädikatsweingüter“, dem VDP. Und so heißt die elitäre Winzervereinigung bis heute.

Die Qualitätsphilosophie des VDP

Das Streben nach höchster Qualität ist tief im VDP verwurzelt. Der Verband hat eine sehr genaue Vorstellung davon, was die Güte ihrer Qualität bedeutet. Weit ab vom Mittelmass möchten die Mitglieder des VDP handwerklich hochwertig gefertigte, kulturbeseelte und herkunftsgeprägte Weine erzeugen. Weine die echt sind, pure Lebensfreude vermitteln und die ganze stilistische Vielfalt der deutschen Weinlandschaften abbilden. Gemeinsam stehen die Winzer und Winzerinnen des VDP für Tradition, Nachhaltigkeit und Terroir.

Die acht Grundsätze des VDP

Als gemeinsamen Ausdruck ihres Qualtitätsstrebens haben sich die Mitglieder des VDP folgende acht Grundsätze ins Stammbuch geschrieben.

1. Streben nach höchster Qualität
Der Fokus liegt auf höchster Qualität. An ihr richtet sich das Handeln als auch das Nichthandeln aus. Mit herkunftsgeprägten Spitzenweinen möchte der Verband den deutschen Weinbau dort etablieren, wo er hin gehört: an die Weltspitze!



2. Die Herkunft ist das entscheidende Qualitätsmerkmal
Die Qualität und der Charakter eines Weines sind untrennbar mit seiner Herkunft verbunden – mit Boden, topografische Lage, Klima und Mikroklima. Deshalb sind die Weinbergslagen der Verbandsmitglieder klassifiziert und mit steigender Güte strengeren Richtlinien unterworfen. So gilt: Die Spitze des Weinbergs sind große Weine aus großen Lagen!



3. Weine im Einklang mit der Natur erzeugen


Die Böden und ihre urwüchsige Fruchtbarkeit sind das wichtigstes Kapital. Nur ein Rebstock, der im Einklang mit der Natur wächst, kann einen Wein hervorbringen, der seine einzigartige Herkunft schmecken lässt. Daher hat die Intakthaltung der Weinberge die allerhöchste Priorität.



4. Das kultivieren traditioneller Rebsorten
Die Traube ist das Sprachrohr des Weinberges. Nur durch sie ist die Einmaligkeit eines Terroirs zu vernehmen. Um bei dieser Kommunikation möglichst wenig zu verlieren, konzentriert man sich auf die Rebsorten, die das Terroir am klarsten zum Ausdruck bringen. Das sind hierzulande Riesling, Silvaner und die Burgundersorten.



5. Verzicht auf Masse
Wer Großes leisten will, muss auch verzichten können. Im Weinbau vor allem auf Erntemenge. So wird der Ertrag der Reben bewusst vermindert, um die Konzentration von Fruchtsüße, Aroma und Mineralien in den Trauben zu erhöhen.



6. Den Weinen Ruhe gönnen
Geduld und Gelassenheit sind zwei wichtige Charakterzüge für einen Winzer. Große Weine benötigen am Rebstock als auch im Weinkeller die Zeit, die sie brauchen, um sich perfekt zu entfalten.

7. Pflege der Tradition
Die Mitglieder des VDP vereinen über 20.000 Jahre Weinbautradition. Das ist ein weltweit einmaliger Schatz an Erfahrungen, Wissen und Überzeugungen, der bewahrt und vermehrt werden muss, um ihn an eine neue Generation von qualitätsbewussten Winzern weiterzugeben.



8. Weine mit Stil und Persönlichkeit
Große Weine sind nicht nur Ausdruck des Terroirs, von dem sie stammen, sondern auch das Werk individuellen Schaffens. Deshalb verstehen sich die Winzer und Winzerinnen des VDP als Handwerker und Künstler, die gleichermaßen Weinbau betreiben und Weinkultur schaffen.

100 Jahre deutsche Weingeschichte

Gegründet 1910 als Verband der Naturweinversteigerer, hat der VDP zwei Weltkriege überstanden, das Wirtschaftswunder miterlebt, die Depressionen der 20iger Jahre sowie die Öl-, Wirtschafts-, Finanz-, und Weinkrisen der Nachkriegszeit durchlitten. Heute steht deutscher Wein nach langen, schweren Jahren wieder ganz oben. In London und New York, Sydney, Hong Kong, Moskau oder Tokio heben Weinfreunde freudig die Augenbrauen, wenn Weinflasche mit dem Traubenadler des VDP geöffnet werden.