Ruwerwein

Aus Mosel-Saar-Ruwer wird Ruwer

Das Ruwertal ist seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. besiedelt, und bereits in vorrömischer Zeit sollen dort Reben gestanden haben, weshalb man die Ruwer gern als ältestes deutsches Weinbaugebiet bezeichnet. Der weinbauliche Bereich Ruwertal umfasst eine bestockte Fläche von nicht einmal 200 Hektar. Bedingt durch das enge Tal wird der Ruwer Wein hier fast ausnahmslos in Steillagen und an Südhängen angebaut. Die dominierende Rebsorte ist hier wie an der Mosel der Riesling mit neunzig Prozent Rebflächenanteil.

Im kleinsten Bereich des Weinanbaugebietes Mosel gedeihen die Reben ausschließlich auf Gestein aus devonischen Schiefer, wobei grauer und blauer Schiefer vorherrschend sind. Nur der Maximin Grünhäuser Herrenberg weist überwiegend Rotschiefer auf. Im Karthäuserhofberg wird der Schieferboden von Eisenadern durchzogen und das Nies´chen weist viel Feinerde und einen Steinanteil von vierzig Prozent auf.

Ruwer Wein – Was lange währt …

Die Weinberge der Ruwer liegen etwas höher als an der Mosel. Die Reifeperiode der Reben ist entsprechend lang und verleiht den Weinen einen eigenständigen delikaten Charakter. Die Rieslinge von der Ruwer weisen häufig ebenso viel Säure auf wie die von der Saar, zeigen aber in guten Jahren und aus den besten Lagen eine ausdrucksvollere Frucht, gepaart mit hoher Mineralität. Aromen von Stachelbeeren, reifen Pfirsisch und schwarzen Johannisbeeren, aber auch von Brombeeren und Himbeeren sind typisch für die fein nuancierte Spätlese des Ruwertales. Heute zählen die feinfruchtigen Rieslinge aus besten Ruwerlagen zu den herausragenden deutschen Weinen. Seine feine Art, die elegante Säure und die mineralische Würze verbunden mit hoher Lagerfähigkeit und großem Alterungspotenzial kennzeichnen den Rieslingcharakter der Ruwer und begründen seinen Weltruf.