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Wein & Winzer

Hofgut Falkenstein Jahrgangsprobe 2017 – Riesling Weine aus Feuer und Stahl

5.Februar 2018, Montag, die Sonne scheint, aber eisiger Wind läßt uns frösteln. Es liegt Schnee, hatten wir noch nie, ist wohl eine der vielen Seltenheiten im schönen Tal von Konz. Und wir sind (wie immer) um 10 Uhr morgens mit den Weber´s verabredet. Wie jedes Jahr, und wie jedes Jahr ist keiner da! Kennen wir ja schon ...gut....gehen wir erst einmal die Katzen begrüßen..., das wärmt wenigstens die kalten Hände ein wenig...

Nach gut 10 Minuten kommt Johannes, Winzer Weber Junior, mit breitem Grinsen aus irgendeiner Ecke des Hofes auf uns zu. „Schönes Wetter habt ihr mitgebracht, hier schneit es nicht oft“ - „Ja, haben wir! (bbrrrr)“. Kurz darauf erscheint auch Erich, Winzer Weber Senior, sein Grinsen ist noch breiter. „Prima Wetter habt ihr ja mitgebracht, bei uns schneit es nicht so oft!“ „Ja, haben wir, wirklich schönes Wetter ist heute! (bbrrrr)

Umarmen, Grüßen und auf die Schultern klopfen, wir haben uns ja seit dem Sommer 2017 nicht mehr gesehen, dann werden natürlich noch Floskeln und Nettigkeiten ausgetauscht – und ab geht es in die ewigen Weinwelten unter dem Hofgut Falkenstein. Im sparsam beleuchteten und bitterkalten Keller fühlt es sich noch kälter an als es draussen war. Draußen schien wenigstens die Sonne und man hatte Hoffnung auf Wärme… Aber im Keller erwarten uns dafür die Riesling-Weine aus dem so einzigartigen Jahrgang 2017.

Hofgut Falkenstein Fass mit Knebel

Erster Eindruck: Es sind neue alte Fässer dazu gekommen. Hm, ein kleiner Herbst, aber gleichzeitig mehr Fässer? Ok, man muss ja nicht alles verstehen. Bei den Webers so oder so nicht! Ein Fass weckt meine Aufmerksamkeit. Es steht nicht in einer Reihe mit den anderen und es misst nur einen halben Fuder (500 Liter). Lorenz Mani steht deutlich zu lesen mit weißer Kreide darauf.

Verkostung von hefetrüben Jungweinen

Johannes Weber greift zur überdimensonierten Glaspipette, wir greifen zu unseren Gläsern – und ab geht’s. Es öffnet sich der erste Fassspund und Johannes zieht den Most vom Fass in unsere sehnsuchtsvoll wartenden Gläser.

Fuder Carlsberg, Carlsberg Kabinett trocken: Letztes Jahr ist er in der Gärung mit deutlich Restzucker hängengeblieben, dieses Jahr ist der Carlsberg so trocken wie Asche. Ich mag es, das ist der Original-Weber-Stil: ein Säureschwert tranchiert den Gaumen. „Zitronen lutschen“, sage ich liebevoll.

Fuder Mutter Anna, Herrenberg Kabinett trocken: karg, steinig, minimalistisch. Ein Klassiker.

Fuder Egon, der zweite trockene Kabinett aus dem Herrenberg: voll Rasse (und Feinheit). Eine zärtliche Erinnerung an gelbes Obst tänzelt auf der Zunge – sehr schön.

Fuder Muny, Niedermenninger Sonnenberg trocken: war für mich die Überraschung. Ein Schmetterling aus seidenem Schiefer – stark.

Fuder Kleinschock, namensgleich mit einer wurzelechten Riesling-Parzelle im Niedermenninger Sonnenberg: ein feinfruchtiger Kabinett, sensibel und geheimnisvoller als die fruchtigen Kabinett-Weine aus dem Euchariusberg.

Fuder Altenberg, Altenberg Spätlese trocken: Wein & Salz – einzigartig (wie immer)!

Fuder Kugel Peter, Euchhariusberg Kabinett: kühler Duft, geschliffene Art, viel Licht.

Fuder Giesela, Euchariusberg Kabinett Alte Reben: saftig und ausgedehnt, großartige Terroirwürze – konsequent bis ins letzte Detail.

Hofgut Falkenstein Riesling Fassprobe Pipette

Die feinherben Riesling-Weine der Familie Weber sind auch aus 2017 vollendete Saar-Klassiker: zauberhaft in ihrer Frucht – schmackhaft die reife Rieslingsäure. Es gibt sechs Fuderfässer dieser Spielart. Allesamt und ausnahmslos aus dem Niedermenninger Herrenberg. Zwei feinherbe Kabinett Weine und vier (!) feinherbe Spätlesen. Bei den feinherben Kabinett Weinen besticht Fuder Schilly, unaufgeregt mit feinen grazilen Akzenten. Fuder Onkel Peter, mit seiner goldenen üppigen Art, fällt auf unter den fulminanten feinherben Spätlesen. Gelb die Tönung der Aromatik – viel Volumen – tiefgründig und kraftvoll, große Klasse.

Eine Klasse für sich sind auch wieder die beiden betörenden Spätlesen aus dem Euchariusberg. Eine unverfälschte Versinnlichung des Riesling. Zärtlich, fast zerbrechlich die liebkosende Süße, fordernd die feurige Säure. Pure Lust. Fuder Förster Ternes, hier fließt Strom, eine unglaubliche Energie. My Big Love!

Fuder Lorenz Mani, das Fass, das aus der Reihe tanzt: 500 Liter Riesling aus dem Oberschäfershaus, 500 Liter feinster vergorener Rebensaft. Der Riesling aus dem Oberschäfershaus, eine Enklave im Krettnacher Altenberg, steht dieses Jahr ganz oben im trockenen Rieslingreigen der Webers. Ein starker Typ Riesling: eigenständig, tief, strahlend rein, feinblumig, schwerelos, stille Herrlichkeit. Chapeau!

Nach vier Stunden Fassprobe verließen wir den historischen Keller und kehrten zurück ans Sonnenlicht, Geist und Herz erfrischt von glasklaren Riesling-Weinen.

Hofgut Falkenstein Fassprobe Katze

Bei einem Schoppen Wein und einer zünftigen Brotzeit nach Hausmacher Art, lässt es sich gemütlich mit den Webers schwätzen. Die ersehnte Wärme kehrt in unseren Körper und es wird langsam Zeit, Abschied zu nehmen. Wir verabreden uns noch kurz für die Auslieferung der Weine zu Anfang Mai, machen ein paar Bilder, steigen ins Auto und machen uns auf den Weg durch das winterliche Konzer Tälchen zu unserem nächsten Besuch. Es geht zum Weingut Stefan Müller.

Den Witterungen 2017 zum Trotz

Aufgrund des Witterungsverlaufes von 2017 war es nicht denkbar, dass die 2017er Riesling Weine von solcher Reinheit gezeichnet sind. 2017 ist noch klarer und tiefgründiger, alles tanzt schwerelos, alles ist von schwindelerregender Leichtigkeit.

Am 19. September 2017 begann die Riesling Lese im Hofgut Falkenstein und endete am 20. Oktober 2017. Es war die früheste und kürzeste Lese seit Bestehen des Weingutes unter der Führung von Erich Weber. Der starke Schimmeldruck erforderte eine strenge Selektion des Lesegutes schon im Weinberg. Die Lesehelfer stammen ausschließlich aus der Familie und dem Bekanntenkreis in den anliegenden Dörfern. Nur so war eine gezielte und zeitlich punktgenaue Lese möglich. Anschließend wurden die gelesenen 500 Liter Bütten auf dem „Fließband“ nachselektiert, um sauberstes perfektes Traubenmaterial zu erhalten. Die Gärung erfolgte ausschließlich spontan mit wilden weinbergseigenen und kellereigenen Hefestämmen. Alle Fuderfässer werden getrennt auf die Flasche gefüllt und nicht miteinander verschnitten. Die Riesling Weine lagen bei der Verkostung noch auf der Mutterhefe.

Die Riesling-Weine vom Hofgut Falkenstein stehen über den Herausforderungen des Jahrganges 2017. Sie verstehen sich als Beweis für die enorme Arbeit, die hinter der Qualität solcher Weinpersönlichkeiten steht.

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